Dabei sind Nora Neuer, hier NORNE genannt, Personalsachbearbeiterin, und Ekelhart Grani-Teisen, hier EKE genannt, Personalchef einer uns nicht näher bekannten, mittelständischen Firma. Letzteren kennen Sie vielleicht schon aus unserem Beitrag Einstellungsgespräch.
Und hier der Dialog im Wortlaut:
NORNE: Chef, vielen Dank, dass Sie sich Zeit für mein Anliegen nehmen. Ich habe erst 12 Jahre Berufserfahrung, und jetzt einen ganz besonders schweren Fall: Das Armuts , Verzeihung3), das Arbeitszeugnis für Paul Enzer.
EKE: den Paulenzer3), der gerade mal 2 Jahre und 3 Monate in unserer Firma war?
NORNE: Genau der! Er drängt, nachdem er am heutigen Tag endgültig ausgeschieden ist, auf sein Arbeitszeugnis. Dabei ist mir klar, dass Zeugnisse wohlwollend auszustellen sind, Schwächen nicht zu behandeln und Leistungen zu überzeichnen sind. . Ich bin schon ziemlich weit, Standards wie: Firmenzugehörigkeit zu unserer Zufriedenheit Fortbildung verlässt uns auf eigenen Wunsch hat stets sind montiert. Es gibt da jedoch einige absolut ungewöhnliche Sachverhalte, die wir auch zum Wohl späterer Arbeitgeber nicht einfach übergehen sollten, zu denen ich Ihre Einschätzung erbitte.
EKE: Gerne, schießen Sie los. (Seine überwiegend druckreifen Formulierungen stellen wir nachfolgend fett dar.)
NORNE: Arbeitsbeginn, Arbeitsende und Pausenzeiten waren unzuverlässig zu Lasten unserer Firma.
EKE: .. hat sich stets an den betrieblichen Vorgaben orientiert
NORNE: Fehlzeiten montags waren auffällig, dabei musste er zusätzlich zweimal montags mit Restalkohol nach Hause geschickt werden.
EKE: Na, na, ein Mitarbeiter von echtem Schrott mit Korn, pardon3), Schrot und Korn. Versuchen wir es doch mit .. Sozial kompetent gelang ihm häufiger die Vernetzung von privaten Feiern mit betrieblichen Belangen
NORNE: Er hat sich ständig über zu geringen Lohn beschwert, obwohl wir ihn in der kurzen Zeit dreimal um 9,4 %, 10,7 % und 14,3 % angehoben haben.
EKE: . registrierte aufmerksam auch kleinere Lohnanpassungen unter 10 % .
NORNE: Nach seiner Kündigung, Frist 6 Wochen, war er 19 Tage krank und hatte noch 11 Urlaubstage ..
EKE: seine Bilanzierung von Urlaubs- und Krankheitstagen war immer korrekt ..
NORNE: und hatte noch 11 Urlaubstage, auf Grund vorheriger, überdurchschnittlicher krankheitsbedingter Fehlzeiten. Gerade dieser Punkt überfordert mich.
EKE: Na, na, immer positiv formulieren: weit über 50 % seiner vertraglich vereinbarten Arbeitszeit widmete er den Anliegen des Unternehmens
NORNE: Fehlerhafte Ergebnisse und Ergebnisse out of specifications (OOS) waren überdurchschnittlich, dabei zeigte er mit einer Neigung zum Hochdelegieren weder Verantwortung, noch Bereitschaft zur Fehlerkompensation, was dann Andere übernehmen mussten.
EKE: verstand sich in vorbildlicher Weise auf die Ertüchtigung von Kolleginnen, Kollegen und Vorgesetzten Moment mal, warum wurde er dann nicht abgemahnt?
NORNE: Haben wir, haben wir, dreimal. Und jedes Mal widersprach er mit anwaltlicher Unterstützung.
EKE: .. er verstand es, auch die Rechtsabteilung in anregende Dialoge einzubeziehen
NORNE: Weiterhin neigte er zu Cliquenwirtschaft und Verschwörungen mit Brunnenvergiftung bis hin zur Arbeitverweigerung und Meuterei.
EKE: ausgestattet mit kommunikativer Begabung prägte er das Betriebsklima nachhaltig
NORNE: Noch vor seinem Ausscheiden verunglimpfte er unsere Firma in einschlägigen Internetforen und Jobbewertungen mit Desinformationen, Fehlinformationen, Unwahrheiten und Bruch der Schweigepflicht aus dem Arbeitsvertrag, z.B. das Gehalt betreffend.
EKE: hat den Bekanntheitsgrad unserer Firma auch außerhalb unseres Einflussbereichs engagiert gesteigert
NORNE: Chef, ich bin erleichtert, alle Punkte erledigt, mir ist jetzt um Vieles wohler.
EKE: Na, na, war doch nur eine Kleinigkeit. Übrigens, Norni, wussten Sie schon, es wird nie so viel gelogen wie vor der Ehe und nach der K-Ha-ha-ha-ha-ha-g
1) Hinweis des webmasters: Der Beitrag wurde ohne Einflussnahme der Firmenleitung angenommen. Die handelnden Personen, die behandelte Person und alle Sachverhalte sind frei erfunden.
2) Hinweis der Firmenleitung für alle Arbeitsrechtler, Gewerkschaftler und Anwaltskanzleien im Großraum Karlsruhe: Sie befinden sich auf unserer Humorseite. Über Hinweis 1 hinausgehend wollen Sie bitte Pressefreiheit, Meinungsfreiheit und Zivilcourage in unserem Land respektieren.
3) Gelegentliche lapsi linguae der handelnden Personen wollen Sie bitte als Versprecher einwerten, und nicht etwa so, wie die Äußerungen von Sarkozy und Obama über Netanjahu kürzlich vor offenem Mikrofon.